Ponyhof, Monstercurry und andere Luxusprobleme: Warum unser Entwickler Malte für die webfactory arbeitet

Wie man in den Stellenangeboten sehen kann, suchen wir derzeit wieder erfahrene PHP-Entwickler. Aber wer arbeitet hier eigentlich? Warum haben sich unsere Mitarbeiter für uns entschieden? Und wie läuft das Bewerbungsgespräch ab? All das erzählt Malte Wunsch in diesem Blog-Interview.

2015-06-05

Malte arbeitet seit eineinhalb Jahren als Entwickler bei uns. Er hat sich eine Stunde mit dem freien Journalisten Benjamin O’Daniel zusammengesetzt. Sie sprechen über den „Ponyhof“ webfactory, agile Methoden und unseren gemeinsamen Mittagstisch.

Hi Malte! Wie bist du auf die webfactory aufmerksam geworden?

Malte Wunsch: Über den Programmier-Stammtisch Code & Coffee. Wir saßen damals zusammen und haben über unsere Arbeit beklagt. Viel Druck, kurzfristige Anforderungen – eben der klassische Agenturalltag.

An meinem Tisch saß ein Bekannter, der bei der webfactory gearbeitet hat. Der strahlte wie ein Honigkuchenpferd und hatte diese Probleme nicht. Also habe ich ihm auf den Zahn gefühlt.

Was hat dich dazu bewogen, dich bei der webfactory zu melden?

Malte: Drei Punkte haben in dem Gespräch interessant geklungen. Erstens: Hier wird Weiterbildung aktiv gefördert. Und zwar nicht nur zähneknirschend wie in vielen anderen Unternehmen. Die beiden Geschäftsführer Matthias und Sebastian schlagen aktiv vor, wo man hingehen könnte und bezahlen es komplett. Sie wollen, dass man sich weiterentwickelt. In meinen ersten vier Monaten war ich auf zwei Konferenzen in London und Hamburg.

Zweitens: Beide Geschäftsführer haben Programmiererfahrung. Sie haben eine gute Intuition dafür, ob eine Aufgabe einfach oder schwierig ist und welche Lösung was für Konsequenzen hat. Sie verstehen, dass sich manche Probleme erst im Laufe der Arbeit ergeben und manches auch mal unerwartet länger dauern kann. Sie sind aber in meiner ganzen Zeit hier nicht einmal den quick-and-dirty-Weg gegangen, sondern haben immer mit großer Disziplin zukunftsgerichtet gearbeitet. Man hat einen Austausch auf fachlich sehr hohem Niveau.

Als dritten Punkt haben mich die agilen Methoden neugierig gemacht. Das ist ein komplett anderes Arbeiten – auch wenn ich da zu Beginn sehr skeptisch war.

Was hat dich skeptisch gemacht?

Malte: Vom Typ her war ich eher jemand, der einen riesigen Anforderungskatalog wollte und dann für Wochen und Monate vor sich hin geplant und im Team implementiert hat. Man bunkert sich ein und baut eine je nach Zeit schöne Lösung für die spezifizierten Anforderungen. Nur ist es dann meistens so, dass der Kunde drei Tage vor Ende anruft und mittlerweile völlig andere Vorstellungen hat. Das ist unglaublich frustrierend und sorgt für Stress. Außerdem neigt man in so einem System dazu, seine Lösungen zu verteidigen – einfach weil man so viel Arbeit hineingesteckt hat – statt mit dem Kunden weiter zu suchen.

Im agilen Mindset arbeitet man dagegen eng mit dem Kunden zusammen, in überschaubaren Einheiten und mit kurzen Feedbackschleifen. Die Anforderungen, Probleme und Lösungen werden den Beteiligten nach und nach deutlicher und es gibt immer die Möglichkeit, kurzfristig nachzusteuern. Aber wie man so einen Prozess vernünftig steuern und den Kunden einbinden kann, das war mir völlig unklar.

Aber in der täglichen Arbeit und auf der Q-Con in London – meiner ersten Weiterbildung bei der webfactory – habe ich immer mehr darüber gelernt und bin jetzt fest überzeugt vom agilen Ansatz.

Wie lief dein erstes Gespräch mit Sebastian und Matthias ab?

Malte: Zuerst einmal bin ich für ein Gespräch vorbei gekommen. Meine Bewerbung hatte ich da noch nicht abgegeben. Sebastian und Matthias haben sich richtig Zeit genommen, um mich kennenzulernen.

Was mir persönlich gefallen hat: Die beiden halten sich selbst nicht für unfehlbar. Wenn der Chef ein guter Programmierer ist, kann es ja auch sein, dass er alle Prozesse dominiert. Aber das Gegenteil ist der Fall. Hier gibt es einen sehr offenen Umgang mit Fehlern. Wir suchen gemeinsam nach der besten Lösung. Erst nach dem Gespräch habe ich meine Bewerbung abgegeben und hatte noch ein offizielles Gespräch.

Und wie lief dieses zweite Gespräch ab?

Malte: Im webfactory Lab habe ich meine Diplomarbeit vorgestellt, weil ich wegen Geheimhaltungsvereinbahrungen nicht über meine aktuelle Arbeit sprechen konnte. Alle Mitarbeiter waren dabei und haben sich intensiv mit meiner Arbeit auseinandergesetzt und schon fast unangenehm kritische Fragen gestellt ;-)

Im zweiten Teil bin ich mit zwei Team-Mitgliedern Kaffee trinken gegangen – ohne die Chefs. Dort haben wir offen über den Arbeitsalltag gesprochen. Der einzige Kritikpunkt, der dort angesprochen wurde, war, dass manchmal zu viel diskutiert wird. Aus meiner Sicht ist das ein Luxusproblem. Alle Team-Mitglieder haben eben einen hohen Wissensstand und häufig geht es dabei um Abwägungsfragen, für die es keine klare oder richtige Antwort gibt.

Und hast du nach dem Gespräch sofort zugesagt?

Malte: Nein, ich hatte noch einen kleinen Konflikt mit mir selbst zu lösen. Ich hatte vorher ziemlich klassische Karriere-Vorstellungen. Also: Große Firma, Teamleitung, unanständig viel Geld und so weiter. Ich hatte auch entsprechende Angebote in diese Richtung. Auf der anderen Seite stand die webfactory und damit fachliche und persönliche Weiterentwicklung, ein menschliches Arbeitsklima, flache Hierarchien, offene Kommunikation.

Irgendwann hat Sebastian mir dann eine SMS geschrieben: „Lass dein Herz entscheiden!“ Hört sich schnulzig an. Aber so war es auch. Ich habe mich für die webfactory entschieden und bin bis heute sehr glücklich über diesen Schritt.

Die webfactory arbeitet mit Symfony, einem Framework, mit dem du vorher noch nicht gearbeitet hast. Wie lief der Einstieg?

Malte: Was die unterschiedlichen Frameworks angeht, bin ich relativ agnostisch. Man schaut sich halt an, was das Ding kann. Bei Symfony war es eine kleine Offenbarung. Viele Komponenten, die man sonst selbst entwickelt hat, liegen bei Symfony schon vor – und dann auch noch in schön! Und die Dokumentation bietet einen hervorragenden Einstieg.

Hinter Symfony steht eine sehr lebendige Entwickler-Community. Auch wir entwickeln es weiter. Das webfactory/exceptions-bundle wurde zum Beispiel in der offiziellen Dokumentation empfohlen (und ist mittlerweile in den Core integriert) und wurde schon 130.000 Mal heruntergeladen. In der Symfony-Code-Contributers-Liste steht Matthias auf Platz 79, in den letzten beiden Monaten sogar auf Platz 8. Wir geben der Entwickler-Gemeinde auch etwas zurück. Das ist die Einstellung hier.

Es gibt bei der webfactory die Tradition des gemeinsamen Mittagessens. An jedem Tag bereitet ein anderer Mitarbeiter das Mittagessen vor. Dein Favorit?

Malte: Ganz klar das Monstercurry von Dominik. Selbst wenn ich Urlaub habe, komme ich dafür vorbei.

Das Mittagessen ist auch so eine Sache. Bei der webfactory bist du halt nicht nur der Code-Monkey. Hier bist du Mensch und kannst dich ganz anders ausleben. Es gibt ja das berühmte Zitat: „Das Leben ist kein Ponyhof!“ Bei der webfactory ist es genau umgekehrt: Wir sind ein Ponyhof und stolz drauf.

Umgekehrt gibt es keine Entschuldigung dafür, wenn man unzufrieden ist. Hier kannst du alles aktiv gestalten und ändern, wenn du gute Argumente hast und damit die anderen überzeugst. Einfach zurücklehnen, sich über die Chefs beschweren oder ein kaputtes System schulterzuckend akzeptieren – das klappt hier nicht.

Seid ihr PHP-/Symfony-Entwickler und es spricht euch an, wie wir arbeiten? Hier findet ihr auch unsere aktuelle Stellenanzeige. Und wenn ihr jemanden kennt, der/die passen könnte, freuen wir uns, wenn ihr das Interview weiterleitet.

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