„Bei der webfactory sitzen Programmierer mit Sozialkompetenz“
Wer sich bei der webfactory um einen Ausbildungsplatz bewirbt, sollte Herausforderungen lieben und kollegiale Zusammenarbeit zu schätzen wissen: Ein Gespräch mit Ex-Azubi Per Bernhardt und Søren Birkemeyer, der seit zehn Monaten eine Ausbildung zum Mediengestalter bei der webfactory macht.
Søren, du hast ein Informatikstudium abgebrochen und bist Azubi bei der webfactory geworden. Eine gute Entscheidung?
Søren: Auf jeden Fall! Die Ausbildung hat mich von Anfang an begeistert und tut es immer noch. Du lernst das Programmieren und die Mediengestaltung nicht theoretisch, sondern bei echten Arbeitsaufträgen. Andere Azubis schreiben mir mehrere E-Mails am Tag, weil ihnen langweilig ist. Ich dagegen bin immer an interessanten Projekten beteiligt und jeden Tag herausgefordert.
Per: Man lernt in der Ausbildung wirklich ein ganzes Universum dazu. In den ersten zwei Wochen habe ich nur gestaunt über all die Dinge, die ich noch nicht kannte. Da habe ich erst gemerkt, wie wenig ich vorher wusste! Die Ausbildung bot mir genau das, was ich immer machen wollte: Programmieren, sich mit neuen Tools vertraut machen, Spaß an der Materie haben.
Søren: Ich fühle mich inzwischen extrem viel kompetenter als vorher. Und ich merke, dass ich immer mehr in die Projekte einbezogen werde. Seit neuestem kalkuliere ich zum Beispiel selbst, wie viel Zeit ich für einen Auftrag brauche. Das ist gar nicht so leicht einzuschätzen. Beim Programmieren daheim ist es dir ja egal, ob du drei Wochen brauchst oder vier.
Wie schätzt ihr das technische Niveau bei der webfactory ein?
Per: Auch wenn wir eine kleine Firma sind - vom technischen Anspruch kann man uns mit großen Projekten vergleichen. Gerade, weil man den Webseiten von der webfactory ihren technischen Hintergrund nicht ansieht, ist der oft hoch kompliziert. Auf der letzten PHP-Konferenz in Frankfurt haben wir uns mit Programmierern unterhalten, die das neue Typo 3 entwickeln. Und sie meinten zu uns: „Endlich mal Leute, die die gleichen Ansprüche haben wie wir!“
Søren: Das Niveau hier im Haus ist verdammt hoch und kann sich international sehen lassen. Und die Projekte erlauben es, technisch in die Tiefe zu gehen.
Habt ihr euch als Azubis auch schon einmal überfordert gefühlt?
Søren: Nein, denn es ist immer jemand für mich da, wenn ich nicht weiterkomme. Zum Beispiel Per. Er ist die erste Anlaufstelle für mich, wenn ich konkrete Fragen habe.
Per: Das stimmt, ich hatte immer einen Ansprechpartner. Während meiner Ausbildung konnte ich mich jederzeit an Matthias halten, und an ihm ist wirklich ein Lehrer verloren gegangen! Wenn du Matthias etwas fragst, kann er dir stundenlange Vorträge über das komplette Thema halten, und zwar spannend und verständlich.
Søren: Er erklärt dir jeden neuen Begriff, bis du die gesamte Sache in sich verstehst.
Per: Acht Stunden Matthias ersetzen ein Jahr Berufsschule, ungelogen.
Søren: Da reichen drei Stunden.
(beide lachen)
Wie eng arbeitet ihr mit den Kollegen zusammen?
Per: Jeder kommt täglich mit jedem in Kontakt – umso mehr, seitdem wir das Büro neu eingerichtet haben. Jetzt gibt es keine Schreibtische mehr, sondern große Arbeitstische in jedem Raum. Wir können uns jeden Morgen woanders hinsetzen, die Laptops anschließen und loslegen. Als Azubi ist das natürlich super – du kannst dich neben einen Mitarbeiter setzen und direkt Fragen stellen, wenn du nicht weiter weißt. Und wer gerade sehr konzentriert arbeiten will, geht einfach in den nächsten Raum.
Søren: Sehr hilfreich sind auch die Programmiertools, die wir hier benutzen. Mit Hilfe der Versionskontrolle werden alle Arbeitsschritte gespeichert und können zurückverfolgt werden. Wir können jederzeit schauen, was wir wann geändert haben und welche Aufgaben zu erledigen sind. Man kann sich das komplette Projekt lokal herunterladen und operiert nie am offenen Herzen.
Per: Genau. In anderen Betrieben arbeiten Azubis an der laufenden Seite – das ist ein unangenehmes Gefühl, denn wenn man einen Fehler macht, sind gleich Teile der Seite tot. Bei der webfactory kann ich die Daten nehmen, mich zu Hause aufs Bett legen und die Seite komplett auseinanderstricken, ohne dass jemand etwas davon mitkriegt. Und wenn du einmal als Azubi nicht mehr weiter weißt, streckst du einfach alle Viere von dir, und die anderen machen das schon.
Welche Eigenschaften sollte ein webfactory-Mitarbeiter mitbringen?
Per: Wichtig sind die Begeisterung und der Biss. Jeder, der sich wirklich fürs Programmieren interessiert, hat schon mal bis in die Nacht dran gesessen, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht. Das passiert uns hier auch schon mal. Ich weiß noch: Als ich im ersten Ausbildungsjahr war, bin ich hier regelmäßig nach Hause geschickt worden. Von selbst wäre ich nicht gegangen.
Søren: Mein erster Eindruck, als ich zur webfactory kam: Die Jungs sind alle unter 30, locker und offen, aber auch auf ihr Ziel fokussiert und begeistert von dem, was sie tun. Ich merkte: Das ist keine Arbeit, die die da machen, das ist Spaß!
Wie ist denn die Stimmung im Team?
Per: Als ich hier zum ersten Mal in der Tür stand, hat man mir gleich das Du angeboten. Da wusste ich, dass ich an der richtigen Stelle gelandet war. Ein schönes Anekdötchen: Einer unser ehemaligen Praktikanten stand nach dem ersten Arbeitstag in einer anderen Firma bei uns in der Tür, sah ziemlich bedröppelt aus und klagte: „Die schauen da nur auf ihre Monitore und reden kein Wort miteinander!“
Søren: Bei der webfactory sitzen eben Programmierer mit Sozialkompetenz.
Per: Genau das macht die Arbeit hier aus: Du kannst mal kurz rüber zu den anderen gehen und dich unterhalten. Wir spielen Kicker, wenn Zeit ist. Und wir kochen jeden Tag frisch. Das Mittagessen ist ein ganz wichtiger Fixpunkt am Arbeitstag.
Søren: Das gemeinsame Mittagessen hat mich damals beim Vorstellungsgespräch übrigens überzeugt! Da herrscht eine fast familiäre Atmosphäre. Einer steht eine Stunde in der Küche, dann setzen sich alle zusammen, quatschen und haben was Leckeres auf dem Teller. Die Kollegen von der Berufsschule müssen sich entweder morgens ein Butterbrot schmieren oder fünfmal die Woche Döner vom Imbiss nebenan kaufen. Das ist bei der webfactory schon etwas völlig anderes. Die Arbeits- und Lebensqualität ist viel höher.
Was macht die Ausbildung außerdem attraktiv?
Søren: Das Jobticket ist natürlich total praktisch. In meiner Berufsschul-Klasse sind Leute aus dem Bergischen, die kein Jobticket bekommen und zig Euro pro Fahrt zahlen müssen. Ich kann bequem durch die Stadt oder nach Köln fahren.
Per: Außerdem gelten Fortbildungen hier als Bestandteil der Ausbildung. Alle Veranstaltungen, die etwas bringen können, werden rege besucht. Wir gehen auf Web-Stammtische in Bonn, aber auch auf Messen in ganz Deutschland oder auf Workshops mit Programmiergrößen, die man sonst nur aus Büchern kennt.
Søren: Ich fahre jetzt zum Beispiel auf die CeBIT. Und demnächst geht es auf eine Konferenz in London.
Per: Das ist wirklich nicht selbstverständlich für eine Ausbildung. Woanders heißt es: Fahr da mal lieber nicht hin, arbeite lieber! Bei uns heißt es: Fahr da hin, du arbeitest zu viel!
Und die Arbeit wird nie langweilig?
Per: Das Web entwickelt sich erstaunlich schnell weiter. Man kann gar nicht einfrieren, denn was wir heute machen, gab es vor einem Jahr noch nicht…
Søren: …und wird in einem Jahr schon wieder ein alter Hut sein!
Per: Genau! Außerdem sind unsere Lieblingsprojekte die, für die noch keiner eine Lösung gefunden hat. Für die EU ein Online-Tool zu schreiben, mit dem 3000 Partner in 24 Ländern Zertifikate ausdrucken können, das ist schon ein Highlight.
Søren: Oder das Immobilienprojekt, bei dem verschiedene Daten aus der Makler-Software im Internet als fertiges PDF geladen werden können. Das ging vor einem Jahr noch überhaupt nicht. Es ist wirklich sehr aufregend. Bei meinen Studentenjobs schaute ich immer auf die Uhr und wollte nur endlich gehen. Jetzt schaue ich auf die Uhr und denke: „Oh! Schon so spät – muss ich wirklich schon gehen?“
Das Gespräch führte Andreas Menn.